Der FC Bayern München hat sich zum Auftakt des 21. Bundesliga-Spieltags keinerlei Blöße gegeben und den SV Werder Bremen nach etwas Geduldsprobe verdient mit 3:0 wieder nach Hause geschickt. Damit geht die Top-Serie weiter.
Bayern-Torschützen unter sich: Elfmeter-Doppelpacker Harry Kane und Joker Leroy Sané. IMAGO/Michael Weber
Nach neuerlichen Abwehrproblemen mit zahlreichen Gegentoren in fünf Pflichtspielen in Folge durfte der im Vorfeld deswegen nicht groß angefressene Bayern-Trainer Vincent Kompany (“Wir sind Menschen, sind nicht perfekt”) zum Auftakt dieses 21. Bundesliga-Spieltags wieder einen rundum gelungenen Dreier notieren. Das aber erst nach einer Geduldsprobe. Doch der Reihe nach …
Zunächst einmal hatte Kompany im Vergleich zum 4:3 nach 4:0 gegen Aufsteiger Holstein Kiel nur einen Wechsel vorgenommen: Rechtsverteidiger Boey kam für den auf die Bank rückenden Laimer frisch rein. Sein Gegenüber war da schon weitaus “umtriebiger” mit zwangsweise fünf Veränderungen nach dem 1:0 gegen Mainz: Kapitän Friedl und in Stark ein weiterer Innenverteidiger fehlten beim Gastspiel in der Allianz-Arena mit Gelb-Rot, während Coach Werner selbst eine Rotsperre zu verdauen hatte und vom jahrelangen Co-Trainer Patrick Kohlmann an der Seitenlinie vertreten wurde. Zudem musste der zuletzt als Torschütze auffällige Bittencourt passen (Oberschenkelprobleme), genauso wie kurzfristig auch noch Schmid (muskuläre Probleme).
Für sie starteten Veljkovic als Ersatzkapitän, Pieper, Köhn, Stage und Grüll, die allerdings bereits in den Anfangsminuten mit dem Rest ihres SVW-Teams wenig ausrichten konnten bei der Heimmacht der Bundesliga (noch keine Niederlage bis dato).
Kane und Co. mit wenig Ideen, wenig Zielwasser
Der heimischen Rekordmeister nämlich war es, der ab Minute 1 den Vorwärtsgang einschaltete und dauerhaft Druck ausübte mit massig Ballbesitz. Davon sprangen in den ersten 45 Minuten stolze 78 Prozent heraus sowie fast 500 gespielte Pässe – Bremen spielte von solchen nicht mal 150.
Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Zug Richtung Führungstor zu wünschen übrig ließ. Ideenreichtum, um eine stabil stehende und konsequent verteidigende SVW-Abwehrmauer aus der Fassung zu heben, war kaum vorhanden. Lediglich Boey wusste Zetterer mal zu prüfen (8. Minute), während Kane bei einem Abschluss aus nächster Nähe knapp im Abseits stand (17.) und Coman einen Schlenzer am Kreuzeck vorbeisetzte (28.). Olise probierte sich ebenfalls (33.), ebenso Kane. Der Engländer verpasste jedoch gleich zweimal das mögliche 1:0 (38. und 45+1.), dazwischen hatte auch Pavlovic nicht genau genug gezielt (43.).
Und die Grün-Weißen? Von denen kam immerhin einmal etwas Gefährliches: Grüll wurde sauber freigespielt, verfehlte sein Ziel aber (22.). Ansonsten versandeten die wenigen Vorstöße.
Erst Lattentreffer, dann Elfmetertor
Auch in den zweiten 45 Minuten wurden Offensivaktionen der Nordlichter etwa vom blassen Ducksch oder vom für den angeschlagenen Njinmah gebrachten Neuzugang Silva vermisst. Vielmehr bestimmte der Spitzenreiter weiterhin das Tempo – und kam nach 30 gespielten Sekunden beinahe zum 1:0. Kane zog hier einfach mal brachial aus der Distanz ab und ließ so die Querlatte erklingen (46.). Wenig später durfte der Engländer aber jubeln. Nachdem Kane selbst einen Handelfmeter gegen Jung herausgeholt hatte, trat der Experte an und vollendete sicher (56.).
Keine Gefahr mehr in München
Die Messe war gefühlt schon zu diesem Zeitpunkt gelesen, weil einfach kaum etwas nach vorn gekommen war von den Gästen von der Weser – und auch in der Folge nicht. Die ersatzgeschwächten Grün-Weißen konnten etwa Neuer kein einziges Mal prüfen.
Letztlich kam es so, wie es kommen musste: Ein noch etwas spielfreudiger FC Bayern – Zetterer parierte zweimal gegen Olise (76.) und Kimmich (78.) baute die haushoch verdiente Führung weiter aus. Erst durch Joker Sané, der nur Sekunden nach seiner Hereinnahme nach schöner Vorlage vom ebenfalls gebrachten Laimer aus nächster Nähe abstaubte (82.). Danach dann wieder durch Kane vom Punkt – Jung, damit erneut der Verursacher, hatte tief in der Nachspielzeit noch Musiala gefoult (90.+5). Kane verwandelte auch hier sicher (90.+7) – bereits sein 20. Saisontor im 19. Ligaspiel diese Saison, darunter neun von neun Einschüsse via Elfmeter.
1:0 Kane (56′)
2:0 L. Sané (82′)
Stadion Allianz-Arena Zuschauer 75.000 (ausverkauft)
Mit dem souveränen 3:0-Heimsieg blieben die Münchner nicht nur vor heimischem Publikum ungeschlagen (zehn Siege, ein Remis), sie verteidigten auch den Vorsprung auf Verfolger und Meister Leverkusen aufrecht. Weiter geht’s so: Der FC Bayern spielt als nächstes im Play-off-Hinspiel in der Champions League bei Celtic Glasgow (Mittwoch, 21 Uhr). Bremen hat bis zum 16. Februar Pause und empfängt dann um 15.30 Uhr die TSG Hoffenheim im Weserstadion.